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LIBRA schien zunächst eine goldene Gelegenheit zu sein, wurde jedoch schnell in die Reihe der Kryptoscams eingeordnet. Hayden Davis, Mitbegründer von LIBRA, wird des Milliardenbetrugs beschuldigt. Ein argentinischer Anwalt warnt davor, dass Davis fliehen könnte, und hat einen weltweiten Haftbefehl beantragt.
Weltweiter Haftbefehl gegen den Gründer der Memecoin LIBRA
Gregorio Dalbon, ein argentinischer Anwalt, hat einen Haftbefehl gegen Hayden Davis, den Gründer der Kryptowährung LIBRA, beantragt. Diese auf dem Solana (SOL)-Netzwerk erstellte Münze wurde vom argentinischen Präsidenten Javier Milei beworben. LIBRA verzeichnete zunächst einen rasanten Kursanstieg, fiel jedoch anschließend stark ab, wodurch Milliarden von Dollar verloren gingen.
Laut einem Bericht des Nachrichtensenders Perfil blieb es nicht nur bei der Beantragung eines weltweiten Haftbefehls. Zusätzlich wurde auch ein Antrag auf eine Interpol Red Notice (Rotalarm) gestellt – ein internationales Fahndungsersuchen, das alle Strafverfolgungsbehörden weltweit dazu auffordert, den Aufenthaltsort der gesuchten Person mitzuteilen.
Laut Dalbon sei dies ein notwendiger Schritt, da Davis Zugang zu großen Geldsummen habe und damit die Vereinigten Staaten verlassen könnte. Die Anträge sollen letztendlich die Auslieferung von Davis bewirken.
Gigantischer Kryptoskandal
LIBRA ist ein Beispiel für ein sogenanntes Pump-and-Dump-Szenario. Dabei wird der Wert der Münze zunächst künstlich in die Höhe getrieben, um anschließend schnell wieder zu fallen, da die Entwickler ihre eigenen Münzen abstoßen. LIBRA ist nicht das erste Projekt, das Investoren auf diese Weise um große Geldbeträge betrogen hat.
Die Macher von LIBRA gaben vor der Markteinführung zahlreiche Versprechen ab. Nun stellt sich jedoch heraus, dass sie den Großteil der Token-Bestände selbst besaßen und diese sofort verkauften, als der Kurs seinen Höchststand erreichte.
Die Verwicklung des argentinischen Präsidenten
Der argentinische Präsident war eng in die Geschehnisse rund um LIBRA involviert und baute eine gewisse Verbindung zu Davis auf. So besuchte Davis Präsident Milei, woraufhin dieser erklärte, ein „sehr interessantes Gespräch“ mit ihm geführt zu haben. „Technologie ist der Verbündete der Freiheit“, sagte Milei.
Milei bewarb die Kryptowährung, was die Situation rund um LIBRA auch zu einem politischen Skandal machte. Nachdem bekannt wurde, dass es sich um Betrug handelte, zog der Präsident seine Unterstützung jedoch umgehend zurück. Er behauptet, nichts von den betrügerischen Absichten von Davis gewusst zu haben.