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Der Wettbewerb zwischen Solana (SOL) und Ethereum (ETH) tritt in eine neue Phase ein. Solana erleidet laut einigen Beobachtern Imageschäden, da auf dem Netzwerk vermehrt betrügerische Memecoins gestartet werden. Ethereum hingegen verzeichnet positive Entwicklungen, unter anderem durch technologische Verbesserungen.
Solanas Ruf unter Druck
Solana wurde einst als die beste Plattform für den Einstieg neuer Investoren in den Kryptomarkt gefeiert. Laut Andy, dem Gründer von Rollup Ventures, hat sich dieses Bild jedoch drastisch gewandelt. In einem aktuellen Beitrag auf der Social-Media-Plattform X erklärt er, dass das Netzwerk zunehmend mit „Betrug und Insiderhandel“ in Verbindung gebracht werde. Dies könne das Vertrauen in Solana nachhaltig schädigen und eine lange Erholungszeit erfordern.
Auch die Plattform Meteora geriet in die Kritik. Laut dem Krypto-Trader Beanie soll sie sich des „Sniping“ schuldig gemacht haben – einer Praxis, bei der ein Projekt eigene Token frühzeitig kauft und sie auf dem Höhepunkt des Hypes wieder verkauft.
Meteora ist eine dezentrale Börse (DEX) auf Solana. Mitgründer Ben Chow trat kürzlich von seinem Posten zurück, nachdem es Kontroversen rund um LIBRA gab, eine Memecoin, die vom argentinischen Präsidenten beworben wurde.
In einem X-Beitrag behauptet Beanie, dass Meteora allein im vergangenen Monat mehr als 300 Millionen US-Dollar an Handelsgebühren verdient habe, mit einem Höchstwert von 40 Millionen US-Dollar am Tag der LIBRA-Token-Einführung. Zudem deutet er an, dass eine verdächtige Transaktion über 57 Millionen US-Dollar in der ersten Millisekunde nach dem Start des LIBRA-Tokens möglicherweise von Meteora selbst durchgeführt wurde.
Er beschreibt die Situation als ein doppeltes Spiel, bei dem bestimmte Händler genutzt werden, um Kursbewegungen zu manipulieren.
Kann Ethereum von Solanas Problemen profitieren?
Ethereum hingegen hat laut Andy eine gegenteilige Entwicklung durchlaufen. Während es in der Vergangenheit für seine schwache Benutzerfreundlichkeit und mangelnde Interoperabilität kritisiert wurde, scheint das Netzwerk nun bereit für eine breite Akzeptanz. „Die Zeiten ändern sich. Behaltet SOLETH als Barometer im Auge“, so Andy.
Der SOL-ETH-Kurs zeigt das Verhältnis zwischen Ethereum und Solana. Seit Jahresbeginn ist dieser um über 31 % gefallen, was bedeutet, dass Solana im Vergleich zu Ethereum an Wert gewonnen hat. Sollte Ethereum tatsächlich von der aktuellen Situation profitieren, könnte sich dieser Trend umkehren.
Das Dencun-Upgrade hat Ethereum einen bedeutenden Vorteil in Bezug auf die Transaktionskosten verschafft. Das Update, das im März 2024 umgesetzt wurde, hat die Transaktionsgebühren auf dem Netzwerk um etwa 95 % gesenkt.
Obwohl dies grundsätzlich eine positive Entwicklung ist, hat es auch Druck auf den Ethereum-Kurs ausgeübt. Da das Netzwerk nun weniger Einnahmen generiert, sehen Investoren es laut Analyst Matthew Sigel von der Vermögensverwaltung VanEck weniger optimistisch.
Dennoch geht es langsam wieder bergauf. Laut Dune Analytics ist in letzter Zeit ein deutlicher Anstieg der auf Ethereum verarbeiteten Datenmengen zu beobachten. Im Vergleich zum Vorjahr beträgt der Zuwachs sogar 200 %. Kurz gesagt: Die Nutzung von Ethereum nimmt weiter zu.