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Es findet eine Welle von Cyberbetrug statt, bei der Betrüger künstliche Intelligenz und Deepfake-Technologie einsetzen. Sie nutzen Deepfakes, um sich als andere Personen auszugeben. Während Kenny Li, Gründer von Manta Network, kürzlich einem solchen Angriff entkam, wurden KI-Bilder eines bekannten Krypto-Influencers verwendet, um Millionen an Krypto zu erbeuten.
Nigerianische Krypto-Betrüger stehlen 4 Millionen Dollar
Die Betrüger konnten zuschlagen, indem sie die Identität von Scott Melker, besser bekannt als ‚The Wolf of All Streets‘, einem beliebten Influencer in der Krypto-Gemeinschaft, kaperten. Durch den Einsatz von KI-generierten Deepfakes und gefälschten Ausweisdokumenten gelang es nigerianischen Betrügern, sich bei mehreren Krypto-Projekten und Start-ups als Melker auszugeben.
Mithilfe glaubwürdiger Videoanrufe, in denen das KI-Modell Melker fast perfekt nachahmte, konnten die Betrüger das Vertrauen verschiedener Parteien gewinnen. Die Opfer dachten, sie würden mit Melker sprechen, und überwiesen daraufhin große Summen Krypto im Wert von 4 Millionen Dollar, darunter Bitcoin (BTC), an Wallets, die sich im Besitz der Kriminellen befanden.
Laut Melker selbst hat er „nie jemanden gebeten, Geld zu investieren oder Krypto zu senden“ und ist „extrem schockiert, dass seine Identität auf diese Weise missbraucht wurde.“
KI-Deepfakes werden immer realistischer
Melker erfuhr dies von einem Privatermittler, der vom Opfer beauftragt wurde, schrieb er auf X. Dieses Opfer hat rund 4 Millionen Dollar an Krypto verloren, aber der Ermittler vermutet, dass die Betrüger noch mehr Opfer gemacht haben.
Der Fall des falschen Melker ist also nur die Spitze des Eisbergs. Cybersicherheitsexperten beobachten einen explosiven Anstieg solcher Praktiken, bei denen KI und Deepfake-Technologie eingesetzt werden, um Vertrauen zu erwecken und Opfer zu täuschen. Die Grenze zwischen echt und gefälscht verschwimmt damit in rasantem Tempo, mit Millionenverlusten als Folge.
Vor einer Woche wurde auch Manta-Gründer Kenny Li fast Opfer eines Deepfake-Angriffs. Als er während eines Zoom-Calls gebeten wurde, eine unbekannte Datei herunterzuladen, vertraute er der Sache nicht mehr und beendete das Gespräch. Den Betrügern, die zur berüchtigten Lazarus-Gruppe aus Nordkorea gehörten, gelang es nicht, Li Geld abzunehmen. Nach dem Vorfall rief Li zur Wachsamkeit auf und empfahl Standardverfahren zur Verifizierung externer Parteien.