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Die Kryptobörse Kraken hat einen bedeutenden Schritt auf dem europäischen Markt gemacht, indem sie eine Markets in Financial Instruments Directive (MiFID)-Lizenz erhalten hat. Mit dieser Lizenz kann Kraken regulierte Krypto-Derivate für erfahrene Trader anbieten, wie das Unternehmen in einem Blogartikel bekannt gab.
Lizenz durch Übernahme eines Krypto-Unternehmens
Die Lizenz wurde durch die Übernahme einer zypriotischen Investmentfirma erworben und von der Cyprus Securities and Exchange Commission (CySEC) genehmigt. Die MiFID-Regulierung soll die Integrität und Transparenz der Finanzmärkte in der EU sicherstellen.
Mit dieser neuen Lizenz kann Kraken sein Angebot an Krypto-Derivaten unter strengerer Regulierung ausbauen. Das Unternehmen spricht von „ausgewählten Ländern innerhalb der EU“, allerdings ist nicht klar, ob auch Deutschland, Österreich oder die Schweiz dazugehören. Eine direkte Stellungnahme von Kraken zu dieser Frage blieb aus.
Krypto-Derivate: Chancen und Risiken
Krypto-Derivate sind finanzielle Verträge, deren Wert sich aus einer zugrunde liegenden Kryptowährung wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) ableitet. Statt Kryptowährungen direkt zu kaufen oder zu verkaufen, spekulieren Trader auf Preisbewegungen über Futures und Optionen.
Diese Produkte ermöglichen Hebelwirkung und Risikomanagement, bringen jedoch auch höhere Risiken mit sich. Daher unterliegen sie in der EU einer strengen Regulierung.
Strategische Übernahme und frühere Expansionen
Shannon Kurtas, Co-General Manager von Kraken’s Pro & Exchange-Division, betonte die Bedeutung des europäischen Marktes für das Unternehmen:
„Während wir unsere Dienste weltweit weiter ausbauen, bleibt unser Fokus auf die europäische Marktregulierung eine Priorität. Diese Übernahme zeigt unser Vertrauen in die EU und unterstreicht unser Engagement, eine zuverlässige, regulierte Umgebung für erfahrene Krypto-Trader und Investoren zu bieten.“
Kraken kündigte an, dass es in den kommenden Monaten alle erforderlichen Schritte unternehmen werde, um die neuen Derivateprodukte auf den lokalen EU-Märkten einzuführen.
Diese Übernahme ist nicht Krakens erster Schritt im Bereich der regulierten Krypto-Derivate. Bereits 2019 übernahm das Unternehmen Crypto Facilities, eine britische Krypto-Futures-Börse, die unter der Aufsicht der Financial Conduct Authority (FCA) steht.
Kraken ist zudem nicht die erste Kryptobörse, die eine wichtige EU-Lizenz für den Handel mit Derivaten erhalten hat. Coinbase bekam die gleiche Lizenz Anfang 2025, während Bitstamp sie bereits Ende 2024 erhielt.