Der Mann hackte 120.000 Bitcoin (BTC) im Wert von 4,5 Milliarden $
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Ilya Lichtenstein, ein 35-jähriger Programmierer, wurde zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er wurde für den Diebstahl und die Geldwäsche von Bitcoins (BTC) von der Kryptobörse Bitfinex belangt. Dies berichtet das US-Justizministerium (DOJ) in einer aktuellen Pressemitteilung. Lichtenstein stahl 119.754 BTC, die damals einen Wert von 71,8 Millionen US-Dollar hatten. Heute sind die Münzen fast 12 Milliarden US-Dollar wert.
Größter Kryptodiebstahl aller Zeiten
Der Bitfinex-Hack gilt als einer der größten Kryptodiebstähle der Geschichte. Lichtenstein gelang es, die Netzwerke von Bitfinex zu infiltrieren.
Dort führte er über 2000 unautorisierte Transaktionen durch, um die Bitcoins auf seine eigene Wallet zu transferieren. Um seine Spuren zu verwischen, löschte er Zugangsdaten und Logdateien, die für die Ermittlungen entscheidend waren.
Nach dem Hack zog Lichtenstein seine Ehefrau Heather Morgan hinzu, um bei der Geldwäsche der gestohlenen Gelder zu helfen. Das Duo nutzte verschiedene Techniken, um die Herkunft der Bitcoins zu verschleiern.
Sie verwendeten falsche Identitäten, um Online-Konten zu erstellen, und setzten Software ein, um Transaktionen zu automatisieren. Zudem tauschten sie die gestohlenen BTC in andere Kryptowährungen um, ein Prozess, der als „Chain Hopping“ bekannt ist und häufig zur Geldwäsche in der Krypto-Welt genutzt wird.
Geldwäsche mit Kryptowährungen
Zusätzlich transferierten Lichtenstein und Morgan Teile der gestohlenen Kryptowährungen ins Darknet und auf verschiedene Kryptobörsen, um die Nachverfolgbarkeit weiter zu erschweren.
Sie setzten Mixer wie Bitcoin Fog ein, um Transaktionen zu anonymisieren. Um ihre Bankaktivitäten legitim wirken zu lassen, eröffneten sie US-amerikanische Geschäftskonten und investierten Teile des Geldes in Goldmünzen. Außerdem hielten sie sich zeitweise in Osteuropa auf, um dort Unternehmen zur Geldwäsche zu gründen.
Im Februar 2022 wurden Lichtenstein und Morgan verhaftet, nachdem Ermittlungsbehörden es geschafft hatten, rund 3,6 Milliarden US-Dollar der gestohlenen Bitcoins aufzuspüren und zu beschlagnahmen. Ein Teil der Gelder wurde bereits an Bitfinex zurückgegeben.
Haftstrafe
Obwohl Lichtenstein zunächst nur der Geldwäsche verdächtigt wurde, gestand er später, der eigentliche Hacker hinter dem Bitfinex-Angriff zu sein. Er bekannte sich schuldig, an einer Verschwörung zur Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein, was eine Höchststrafe von 20 Jahren nach sich ziehen könnte.
Schließlich wurde er zu fünf Jahren Haft und drei Jahren auf Bewährung verurteilt. Heather Morgan wurde am 18. November verurteilt. Weitere Details über ihren Fall findest du in den Kryptonachrichten.