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Es gibt genug Kriminelle in der Welt der Krypto. Auf diesem Gebiet ist die junge Branche ein digitales Äquivalent des Wilden Westens. Dieses Mal wurden der CEO und der CTO von Samourai Wallet verhaftet. Ob die Festnahme tatsächlich gerecht ist, wird von einigen Experten stark bezweifelt.
Eine Krypto-Wallet und Mixer zugleich
Das US-Justizministerium (DOJ) hat Keonne Rodriguez und William Hill vergangenen Mittwoch angeklagt. Sie werden beschuldigt von zwei Vergehen. Eines davon ist die Verschwörung zur Geldwäsche. Es geht um Beträge in Höhe von 100 Millionen Dollar, die über illegale Märkte im Dark Web gewaschen wurden.
Darüber hinaus werden die beiden Direktoren auch beschuldigt, ein nicht lizenziertes Geldüberweisungsunternehmen betrieben zu haben. Dies bezieht sich auf das Durchführen von Aktivitäten im Zusammenhang mit der Überweisung oder dem Handel mit Geld für Kunden ohne die entsprechenden Lizenzen oder Genehmigungen der Aufsichtsbehörden. Hierbei handelt es sich um 2 Milliarden Dollar an illegalen Transaktionen, die durchgeführt wurden.
Samourai Wallet ist eine mobile Bitcoin (BTC) Wallet, die exklusiv für Android-Nutzer zugänglich ist. Es handelt sich um eine nicht verwahrende App, welche den Nutzern erlaubt BTC privat zu lagern.
Zusätzlich ist es auch ein Coin-Mixer, ein Dienst, der Transaktionen verschleiert, indem sie kombiniert werden, was es schwieriger macht, diese zurückzuverfolgen. Sowohl die Server als auch die Webdomains von Samourai wurden beschlagnahmt.
Edward Snowden ist kritisch
Edward Snowden hat reagiert auf die Festnahme der Gründer der Samourai Wallet, indem er behauptet, die Aktionen des US-DOJ seien ein Beispiel für die Kriminalisierung von App-Entwicklern, die finanzielle Privatsphäre wiederherstellen.
Snowden hebt hervor, dass Privatsphäre nicht als Ausnahme behandelt werden sollte, da die Regierung sie sonst kriminalisieren würde. Er schlägt vor, dass die Lösung darin besteht, Geld standardmäßig privat zu machen, um sicherzustellen, dass die Privatsphäre nicht kriminalisiert wird.
Geldwäschepraktiken in Deutschland
Auch in unserem eigenen Land sehen wir, dass die Regierung eingreift gegen Krypto-Mixer. Der 29-jährige Entwickler Alexey Pertsev steht vor Gericht in ’s-Hertogenbosch. Er wird beschuldigt, die Geldwäsche von 1,2 Milliarden Dollar durch die Tornado Cash-Dienst möglich gemacht zu haben. Tornado Cash ist eine Anwendung zur Verschleierung des Ursprungs von Krypto-Transaktionen.
Die Staatsanwaltschaft hat eine Gefängnisstrafe von 64 Monaten gefordert. Pertsev, der zuvor von den deutschen Behörden verhaftet wurde, befand sich bereits mehrere Monate in Haft und wartet auf seinen Prozess. Das Urteil wird am 14. Mai erwartet.