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Laut dem halbjährlichen Web3-Sicherheitsbericht von Cyvers, einem Unternehmen für Cybersicherheit, beträgt das Gesamtvolumen der im Jahr 2024 gestohlenen Krypto-Assets fast $1,4 Milliarden. Erstaunlicherweise wird dieser Anstieg hauptsächlich Angriffen auf zentralisierte Krypto-Börsen zugeschrieben. Dezentrale Plattformen (DeFi) hingegen verzeichneten einen Rückgang der Verluste.
Vor allem zentralisierte Börsen im Visier
Im zweiten Quartal 2024 beliefen sich die Gesamtverluste bei Kryptowährungen auf über 600 Millionen US-Dollar. Wie bereits erwähnt, ist der Hauptgrund dafür die starke Zunahme von Angriffen auf zentrale Kryptobörsen (CEX).
„In diesem Quartal hat sich eine bedeutende Verschiebung in den Angriffsvektoren abgezeichnet, wobei zentralisierte Börsen am stärksten von großen Vorfällen betroffen waren. DieFi-Plattformen zeigen jedoch wachsende Widerstandsfähigkeit.“
Der Cyvers-Bericht nennt die Konzentration von Krypto-Assets auf CEX und möglicherweise unzureichende Sicherheitsmaßnahmen als Gründe für den Anstieg der Diebstähle. Insbesondere Phishing-Angriffe scheinen die Hauptursache für die Diebstähle zu sein. Diese machten im zweiten Quartal dieses Jahres bereits rund 490 Millionen Dollar aus. Dieser Betrag ist im Vergleich deutlich höher als die Verluste durch das Ausnutzen von Smart Contracts, die sich auf weniger als 70 Millionen Dollar beliefen.
Der Angriff auf die japanische zentralisierte Krypto-Börse DMM im Mai spielte eine große Rolle. Dieser Angriff führte zu einem Verlust von über 300 Millionen Dollar. Auch die türkische Börse BtcTurk verlor im Juni etwa 50 Millionen Dollar an Hacker.
DeFi-Plattformen verbessern ihre Sicherheit
Im Gegensatz zu den CEX haben die DeFi-Plattformen, wie bereits erwähnt, die Verluste reduziert. Dies ist bemerkenswert, da DeFi-Plattformen in der Vergangenheit als anfällig galten. Die Rollen scheinen sich nun getauscht zu haben und die schnelle Reaktion der DeFi-Protokolle auf Angriffe wirkt sich eindeutig positiv aus.
Dies bedeutet jedoch nicht, dass der DeFi-Sektor nun völlig sicher ist. Laut dem Bericht von Cyvers sind vor allem die „cross-chain bridges“ sehr anfällig für Angriffe und das Ausnutzen von Sicherheitslücken.
Trotz der Unannehmlichkeiten hat der Bericht auch einen Silberstreif am Horizont. Cyvers berichtet, dass die Opfer ihre gestohlenen Vermögenswerte immer häufiger zurückerhalten. In diesem Jahr wurden mehr gestohlene Vermögenswerte wiederbeschafft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. 76 Prozent der gestohlenen Güter sind jedoch für immer verloren.