Foto: Koshiro K / Shutterstock.com
Die Rückzahlung der Investorengelder durch die insolvente Kryptoplattform FTX erfolgt tatsächlich viel schneller als erwartet. Normalerweise dauern solche Verfahren erheblich länger, da zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen.
Zwei Jahre sind in diesem Fall eine sehr kurze Zeitspanne, insbesondere im Vergleich zu Mt. Gox, das rund zehn Jahre für die Rückzahlungen benötigte. Die Geschädigten erhalten ihr Geld also relativ schnell zurück. Dennoch fühlt es sich für viele wie eine lange Wartezeit an. Warum ist das so?
Warum dauert die FTX-Rückzahlung so lange?
FTX hatte seinen Hauptsitz auf den Bahamas und war ein internationales Unternehmen mit Investoren aus der ganzen Welt. Bei der Abwicklung der Rückzahlungen müssen zahlreiche rechtliche Rahmenbedingungen verschiedener Länder und Institutionen berücksichtigt werden.
Dass sich all diese Parteien innerhalb von nur zwei Jahren einigen konnten, ist eigentlich eine außergewöhnlich schnelle Abwicklung – auch wenn es sich für einzelne Trader möglicherweise lang anfühlt.
Ishan Bhaidani sagte am 5. Oktober 2022 auf X den Zusammenbruch von FTX voraus. Er nannte damals zwölf überzeugende Gründe, warum er glaubte, dass das Unternehmen in Schwierigkeiten steckte. Wie wir heute wissen, hatte er vollkommen recht.
Seine wichtigste Beobachtung war:
„Er besitzt nicht einmal Anteile an einem 32-Milliarden-Dollar-Unternehmen… Wir sprechen hier von Hunderten Millionen Dollar an potenziellem Eigenkapital – warum verlässt er das Unternehmen, ohne seine Anteile zu verkaufen?“
Diese Aussage bezog sich auf den Rücktritt von FTX-Vorstand Brett Harrison, nur wenige Tage bevor FTX zusammenbrach.
In einem Interview am 28. Februar 2025 auf der ETHDenver äußerte Ishan seine Meinung zur Rückzahlung. Eine kurze Zusammenfassung seiner Einschätzung:
Er bezeichnete die Abwicklung als einen „Gewinn“, da sie so schnell erfolgte. Er hatte ursprünglich erwartet, dass es aufgrund der Vielzahl beteiligter Parteien länger dauern würde.
„Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt, sind zwei Jahre wirklich schnell.“
Der Gründer des Krypto-Unternehmens SCRIB3 hat sich durch seine Analysen zum FTX-Debakel einen Namen gemacht, weshalb seine Worte in diesem Zusammenhang für viele von Bedeutung sind.
Kurzer Rückblick auf den Zusammenbruch der Krypto-Börse FTX
Hier eine kurze Zusammenfassung, wie es zum Zusammenbruch von FTX kam.
FTX nutzte illegal Kundengelder, um Investitionen des Schwesterunternehmens Alameda Research zu finanzieren. Als die Marktpreise fielen, entstand eine Liquiditätskrise, sodass Nutzer ihr Geld nicht mehr von der Plattform abheben konnten. Am 11. November 2022 meldete FTX Insolvenz an.
Dies gilt als einer der größten Finanzskandale in der Geschichte der Vereinigten Staaten.
Wie geht die Rückzahlung weiter?
Am 18. Februar 2025 erfolgte die erste Rückzahlung an Investoren mit weniger als 50.000 US-Dollar auf ihren damaligen Konten. Die nächste Auszahlung ist für den 30. Mai geplant. Wer dafür infrage kommt, muss seine Forderung bis zum 11. April 2025 bei FTX verifiziert haben.
Laut dem aktuellen Plan wird FTX 98 Prozent der Gläubiger mindestens 118 Prozent ihres ursprünglichen Forderungsbetrags in bar zurückzahlen.
Sobald es weitere Neuigkeiten zu diesem außergewöhnlichen Fall gibt, werden wir darüber berichten.