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Die Rollen haben sich für die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) umgedreht. Statt der Ankläger zu sein, wird die Aufsichtsbehörde nun selbst verklagt – und das von Coinbase.
Coinbase, die größte Krypto-Börse der USA, hat beschlossen, den juristischen Kampf mit der SEC sowie der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) aufzunehmen, einer US-Regierungsbehörde, die Bankeinlagen versichert und Finanzinstitute überwacht.
Die Anschuldigungen von Coinbase
Die Vorwürfe gegen die SEC und die FDIC beziehen sich unter anderem auf die Nichteinhaltung von Anfragen gemäß dem Freedom of Information Act (FOIA). FOIA ist ein US-Bundesgesetz, das der Öffentlichkeit das Recht gibt, Zugang zu Aufzeichnungen von Bundesbehörden zu erhalten.
Konkret zielten die FOIA-Anfragen darauf ab, Informationen über die Standpunkte der SEC zum Ethereum-Netzwerk zu erhalten, insbesondere über den Übergang des Blockchain-Netzwerks zu einem Proof-of-Stake (PoS)-Konsensmechanismus.
Darüber hinaus beschuldigt Coinbase die Regierungsbehörden einer koordinierten Bemühung, die Krypto-Industrie aus dem Bankensektor auszuschließen und Krypto-Unternehmen den Zugang zu wesentlichen Bankdienstleistungen zu verwehren.
Des Weiteren wirft Coinbase der SEC vor, absichtlich Dokumente von abgeschlossenen Untersuchungen zurückzuhalten, was als Versuch gesehen wird, Einblicke in den rechtlichen Rahmen ihrer Durchsetzungsmaßnahmen zu behindern.
Mangel an klaren Krypto-Vorschriften
Die Klage ist Teil einer breiteren Debatte über klarere Richtlinien für Krypto in den USA. Die Krypto-Börse setzt sich seit Jahren für Verbesserungen in diesem Bereich ein, aber es gibt immer noch erheblichen Nachholbedarf.
Paul Grewal, Chief Legal Officer (CLO) von Coinbase, betont, dass Finanzaufsichtsbehörden mehrere Mittel einsetzen, um die Krypto-Branche zu untergraben, und kritisiert den Mangel an Transparenz in der Regierung.
Coinbase überholt
Coinbase war lange Zeit die zweitgrößte Krypto-Börse der Welt nach Binance. Kürzlich wurde es jedoch von der Konkurrenzbörse Bybit überholt. Laut einem aktuellen Bericht des Krypto-Marktforschers Kaiko hat Bybit seinen Marktanteil seit Oktober 2023 von acht auf 16 Prozent verdoppelt.
Diese Entwicklungen positionieren Bybit nun auf dem zweiten Platz, hinter Binance, das immer noch mehr als 50 Prozent des Marktes beherrscht. Das Wachstum von Bybit geht auf Kosten anderer Börsen wie Upbit, das einen Rückgang von neun auf vier Prozent verzeichnete.