Der französische Mitbegründer David Balland wurde für Krypto entführt
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Bloomberg meldete heute, dass die französische Polizei David Balland, Mitgründer des Kryptounternehmens Ledger, nach einer Entführung in Zentralfrankreich befreit hat. Die Befreiungsaktion fand in der Nacht zum 22. Januar statt. Balland wurde einen Tag zuvor von Kriminellen aus dem Bett geholt, woraufhin sie Lösegeld in Kryptowährung forderten.
Chaos in der Kryptowelt: Verwirrung über Identität des Opfers
Die Entführung führte anfänglich zu großer Verwirrung in den sozialen Medien. Es kursierten nämlich Gerüchte, dass ein anderer Gründer von Ledger, Eric Larchevêque, das Opfer sei. Diese Gerüchte wurden schnell von Gregory Raymond, CEO von The Big Whale, dementiert.
🔴 NEWS @TheBigWhale_
We are able to assure that @EricLarch (co-founder of @Ledger) is not involved in the kidnapping rumor about him
Be careful with published information that could threaten an ongoing investigation in France and possibly someone else’s life
— Grégory Raymond 🐳 (@gregory_raymond) January 22, 2025
Die entstandene Unklarheit führte sogar zur Einführung eines „Justice for Eric“ Memecoins im Solana-Netzwerk, der fast sofort an Wert verlor. Das tatsächliche Opfer, David Balland, war von 2019 bis 2021 Direktor der Ledger-Fabrik. Die Entführer forderten einen beträchtlichen Betrag in Krypto für seine Freilassung. Er wurde nach seiner Befreiung sofort medizinisch behandelt.
Milliarden verschwinden bei Krypto-Erpressungen
Die Entführung von Balland passt in einen besorgniserregenden Trend der Krypto-bezogenen Kriminalität. Laut einer aktuellen Studie von Chainalysis haben kriminelle Organisationen 2023 mehr als 1,1 Milliarden Dollar in Kryptowährungen von ihren Opfern erpresst.
Dieser Rekordbetrag wurde hauptsächlich durch Ransomware-Angriffe erzielt, bei denen Dateien der Opfer verschlüsselt und nur gegen Zahlung in Kryptowährung wieder freigegeben werden.
Ledger, das Hardware-Wallets für die sichere Aufbewahrung von Kryptowährungen herstellt, wurde 2023 noch mit 1,3 Milliarden Euro bewertet und beschäftigt weltweit etwa 700 Mitarbeiter. Das Unternehmen geriet im selben Jahr regelmäßig in die Schlagzeilen wegen des umstrittenen Recovery-Phrase-Backup-Updates. Der Hardware-Wallet-Hersteller behauptet selbst, dass ihre Produkte eine der sichersten Möglichkeiten zur Wertaufbewahrung bieten.
Weder das Unternehmen noch Balland haben sich bisher öffentlich zu dem Vorfall geäußert. Der Pariser Staatsanwalt hat bestätigt, dass eine Untersuchung zur Entführung läuft.