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Die japanische Krypto-Plattform Mt. Gox, die 2014 nach einem massiven Hack insolvent ging, hat endlich begonnen, ihre Gläubiger auszuzahlen. Diese Rückzahlungen bestehen aus Bitcoin (BTC) und Bitcoin Cash (BCH) und werden über ausgewählte Kryptobörsen durchgeführt.
Die Rückzahlungserwartungen waren für den Kryptomarkt nicht allzu gut. Der Gesamtmarkt war in den letzten Wochen überwiegend im Minus. Dies hat viel damit zu tun, dass Investoren auf eine Verkaufsrallye der Gläubiger spekuliert haben. Eine aktuelle Umfrage zeigt jedoch, dass sich diese Prognose nicht bewahrheitet hat.
Nicht alle Gläubiger entscheiden sich für einen sofortigen und vollständigen Verkauf
Mt. Gox war einst die größte Bitcoin-Börse der Welt und verarbeitete auf ihrem Höhepunkt etwa 70 Prozent aller weltweiten Bitcoin-Transaktionen. Das Unternehmen verlor jedoch im Februar 2014 durch ein langandauerndes Sicherheitsleck etwa 850.000 BTC. Die Kryptobörse stellte daraufhin einen Insolvenzantrag. Dieser Verlust hatte damals einen Wert von etwa 64 Millionen US-Dollar. Dieser Betrag stieg im Laufe der Jahre durch den steigenden Wert von Bitcoin stark an.
Auf der Forumplattform Reddit gaben Gläubiger an, ihre Mittel nicht sofort verkaufen zu wollen. Laut einer Umfrage im Subreddit r/Mt.GoxInsolvency stimmten die meisten von ihnen, nach dem Verlust ihrer Krypto, für einen Verkauf von 0 Prozent. Diese Reddit-Seite wurde speziell für die Opfer von Mt. Gox im Jahr 2014 eingerichtet.
Die Rückzahlung an die Gläubiger ist ein lang erwarteter Prozess, der erst vor kurzem begonnen hat. Insgesamt plant Mt. Gox, 141.000 BTC, 143.000 BCH und 69 Milliarden japanische Yen an die Gläubiger zurückzuzahlen. Diese Rückzahlungen werden in verschiedenen Phasen erfolgen, abhängig von der Zustimmung der Gläubiger und der Bestätigung ihrer Kontodaten durch die ausgewählten Börsen.
Die Mehrheit der Gläubiger entscheidet sich für die HODL-Strategie
Die Umfrage endete am 13. Juli. Insgesamt haben 467 Personen an der Umfrage teilgenommen. Rund 260 Gläubiger stimmten dafür, dass sie ihre Bitcoins nach der Rückzahlung behalten wollen, was rund 56 Prozent des Gesamtbetrags entspricht. Dies steht im krassen Gegensatz zu den Erwartungen der Investoren.
Diese Strategie wird von Krypto-Enthusiasten liebevoll als HODL bezeichnet: Hold around any price. Dabei handelt es sich um eine Anlagestrategie, bei der Anleger ihr Kapital nicht um jeden Preis abziehen. Auch dann nicht, wenn ihre Kryptowallet stark an Wert verliert.
Weitere 20 Prozent der Gläubiger gaben in der Umfrage an, dass sie alle zurückgegebenen Kryptos verkaufen würden. Schließlich gaben rund 14 Prozent der Befragten an, dass sie maximal ein Viertel ihrer Kryptowährung verkaufen würden. Die wenigsten Stimmen erhielt die Antwort, maximal 50 Prozent zu verkaufen. Dies entspricht etwa 6 Prozent der Stimmen.