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Die US-amerikanische Kryptobörse Coinbase befindet sich in fortgeschrittenen Gesprächen zur Übernahme von Deribit, der weltweit größten Derivateplattform für Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH). Der Deal soll mehrere Milliarden Dollar wert sein, berichten Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Deribit ist eine Derivateplattform – eine Art Marktplatz, auf dem Anleger mit Hebelwirkung auf die Preise von Kryptowährungen spekulieren können, ohne die zugrunde liegenden Coins tatsächlich zu besitzen.
Milliardendeal mit Deribit fast abgeschlossen
Laut Insiderkreisen befindet sich die Übernahme in einem „fortgeschrittenen Stadium“. Deribit verhandelt mit mehreren Parteien, doch Coinbase scheint derzeit der Hauptkandidat zu sein.
Der genaue Wert der Übernahme wurde nicht bekannt gegeben, aber es soll sich um einen mehrjährigen Megadeal in Milliardenhöhe handeln.
Deribit ist eine der weltweit größten Derivateplattformen und spezialisiert sich auf Optionen und Futures für BTC und ETH. Die Plattform ist bei professionellen Händlern aufgrund ihrer hohen Liquidität, niedrigen Gebühren und schnellen Abwicklung besonders beliebt.
Ursprünglich wurde Deribit in den Niederlanden gegründet, verlegte seine Registrierung jedoch 2020 nach Panama, um strengeren europäischen Regulierungen zu entgehen.
Eine Übernahme würde Coinbase auf einen Schlag zu einem dominierenden Akteur im Derivatemarkt machen – einem Segment, das für US-Börsen aufgrund strenger Vorschriften traditionell schwer zugänglich war.
Kryptobörse Coinbase erweitert ihr Imperium
Coinbase versucht schon länger, sein Angebot zu diversifizieren. Der Spotmarkt bringt dem Unternehmen zunehmend weniger ein. Geringe Handelsvolumina und starke Konkurrenz drücken die Einnahmen. Mit Derivaten kann Coinbase hingegen höhere Erträge erzielen, insbesondere durch große institutionelle Anleger.
Anfang 2022 übernahm Coinbase bereits FairX, eine regulierte Derivatebörse in den USA. Doch Deribit agiert in einem viel größeren Maßstab: Die Plattform ist für fast 90 Prozent aller offenen BTC-Optionen weltweit verantwortlich.
Ein bemerkenswertes Detail: Trotz seiner Größe ist Deribit in der breiten Öffentlichkeit relativ unbekannt. Die Plattform konzentriert sich bewusst auf eine Nischenzielgruppe aus professionellen Händlern und institutionellen Investoren.
Weder Coinbase noch Deribit haben bisher eine offizielle Erklärung abgegeben. Sollte der Deal jedoch zustande kommen, würde dies eine erhebliche Machtverschiebung in der Kryptoindustrie bedeuten – und einen großen Schritt für Coinbase hin zur Dominanz im globalen Derivatehandel.
Coinbase verzeichnet aktuell einen Erfolg nach dem anderen: Auch der Rechtsstreit des Unternehmens wurde inzwischen beigelegt.