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Im November letzten Jahres fanden die Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten statt. Als bekannt wurde, dass der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald J. Trump die Wahlen gewinnen würde, schoss der Kryptomarkt stark nach oben. Die positiven Aussagen, die Trump während seiner Kampagne über digitale Währungen machte, führten zu einer deutlichen Reaktion des Marktes. Schließlich erreichte die Aufwärtsrallye mehrere Allzeithochs der größten Kryptowährung Bitcoin (BTC). Inzwischen scheint der Trump-Effekt jedoch verpufft zu sein. Der Kryptomarkt scheint wieder am Ausgangspunkt zu sein.
Trump-Effekt inzwischen verpufft
Nach dem Wahlergebnis vom 5. November stiegen die Kurse erheblich an. Dadurch nahm auch das Handelsvolumen der digitalen Tokens deutlich zu. Vor diesem Tag lag das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen bereits seit Monaten zwischen 30 und 40 Milliarden Dollar. Nach den Wahlen stieg es auf einen Höchststand von fast 132 Milliarden Dollar. Seit Ende Januar scheint dieser Effekt jedoch deutlich abgeklungen zu sein.
Obwohl das Handelsvolumen noch einige Spitzen zeigte, ist es derzeit mit der Situation vor den Wahlen vergleichbar. Seit Mitte März bis jetzt schwankt das Handelsvolumen zwischen 36 Milliarden Dollar und 31 Milliarden Dollar.
Krypto-Handelsvolumen sinkt weiter, Marktkapitalisierung stabil
Der rückläufige Trend lässt sich vermutlich auf die wachsende Unsicherheit an den Finanzmärkten zurückführen. Trump ist intensiv damit beschäftigt, verschiedene Handelszölle für zahlreiche Länder einzuführen. Die Folgen davon werden von einigen Analysten sogar als dramatisch und gefährlich bezeichnet. Ihrer Meinung nach könnte die amerikanische Wirtschaft möglicherweise in eine Rezession geraten.
Zusammen mit dem Handelsvolumen zeigte auch die gesamte Marktkapitalisierung von Kryptowährungen in den letzten Monaten einen ähnlichen Rückgang. So sank sie von einem Höchststand von 3,9 Billionen Dollar auf 2,9 Billionen Dollar. Derzeit scheint die Marktkapitalisierung stabil zu bleiben, während das Handelsvolumen weiter sinkt.
Geringes Handelsvolumen kann erhebliche Folgen haben
Diese Bewegungen können auf unterschiedliche Weise interpretiert werden. Es ist möglich, dass Händler weniger aktiv sind, weil sie ihre Kryptowährungen halten. Dies könnte das gesunkene Handelsvolumen und die gleichbleibende Marktkapitalisierung plausibel erklären. Die Auswirkungen eines geringeren Handelsvolumens können jedoch erheblich sein. Je niedriger das Handelsvolumen ist, desto größer können die Preisschwankungen einer Währung ausfallen. Wenn derzeit ein Krypto-Whale eine große Kauf- oder Verkaufsorder platziert, hätte dies einen stärkeren Einfluss auf den Preis als in der Zeit, als täglich durchschnittlich 132 Milliarden Dollar gehandelt wurden.
Möglicherweise könnten die Bewegungen im Handelsvolumen erst dann wieder deutlich zunehmen, wenn Trump mehr Klarheit über seine Politik und die Regulierung von Kryptowährungen schafft. Derzeit scheint der Markt nämlich mit angehaltenem Atem auf den nächsten Schritt des amerikanischen Präsidenten zu warten.