Foto: Victor Sanchez G/Shutterstock
Der amerikanische Präsident Donald Trump legt großen Wert auf Produkte aus heimischer Produktion. Nun hat Trump eine weitere Möglichkeit gefunden, den Kauf inländischer Produkte zu fördern.
Crypto.com und die Trump Media & Technology Group sind eine Partnerschaft eingegangen, um Exchange-Traded Funds (ETFs) zu entwickeln, die speziell amerikanische Kryptowährungen abbilden. Sind diese „Made in America“-ETFs kluge Wirtschaftspolitik oder doch eher ein politisches Manöver?
ETFs aus amerikanischer Produktion
Ein ETF ist ein Investmentfonds, der an der Börse gehandelt wird – ähnlich wie eine Aktie – und typischerweise einen Korb aus Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder, in diesem Fall, Kryptowährungen abbildet.
Trump Media gab bekannt, eine verbindliche Vereinbarung mit der großen Kryptobörse Crypto.com und dem Vermögensverwalter Yorkville America Digital über die Einführung von ETFs geschlossen zu haben.
Diese Fonds sollen sowohl digitale Vermögenswerte als auch Wertpapiere mit einem Fokus auf „Made in America“ enthalten, verteilt auf verschiedene Sektoren wie etwa Energie.
Die Fonds sollen über die DeFi-Marke Truth.Fi von Trump Media eingeführt und über Crypto.coms Broker-Dealer Foris Capital verfügbar gemacht werden. Es wird erwartet, dass die Fonds später im Jahr 2025, vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung, an den Markt kommen.
Trump Media plant zudem, einen Teil seiner Barreserven in diese ETFs zu investieren. Sie werden zusammen mit mehreren separat verwalteten Konten von Truth.Fi aufgelegt. Die US-Kanzlei Davis Polk berät bei der Entwicklung und Einführung der Produkte.
Krypto-Politik oder wirtschaftlicher Geniestreich?
Crypto.com wird für die Entwicklung und Verwaltung der ETFs verantwortlich sein, während Trump Media die Verbreitung und Bewerbung über seine Medienplattformen übernehmen wird.
Trump richtet seinen Fokus zunehmend auf den Kryptosektor. So zeigte er großes Vertrauen in Kryptowährungen, als er die Einführung einer strategischen Bitcoin (BTC) Staatsreserve ankündigte. Zudem verstrickt sich der amerikanische Präsident persönlich immer weiter in die Kryptobranche. Kürzlich lud er die 200 größten Inhaber der Memecoin Official Trump (TRUMP) zu einem exklusiven Abendessen ein, woraufhin der Preis der Münze stark anstieg.
Die Demokratische Partei kritisierte dieses Vorgehen scharf: Wegen möglicher Interessenkonflikte erwägt die Opposition ein Amtsenthebungsverfahren. Aufgrund der republikanischen Mehrheiten im Kongress und im Senat dürfte ein solches Verfahren jedoch scheitern.
Die Familie Trump ist zudem am Kryptoprojekt World Liberty Financial (WLFI) beteiligt, wobei kürzlich bekannt wurde, dass dieses Projekt erhebliche Verluste erleidet. Nicht alle Krypto-Initiativen der Trump-Familie sind also erfolgreich.
Das wirft die Frage auf, ob das „Made in America“-Projekt tatsächlich ein kluger wirtschaftlicher Schachzug ist oder eher politisch motiviert.